Regelmäßiger ‘Tag des offenen Gartens’ mit wechselnden Aktivitäten wie Gemeinschaftskochen oder sprituellen Aktivitäten im Garten.

„Wir haben entschieden, diese Aktivität von ‚Tag der Aktivität‘ zu ‚Tag des offenen Gartens‘ umzubenennen. Sie müssen entscheiden, ob sie im Garten weiterkommen wollen oder ob so viele Menschen wie möglich im Laufe des Tages zusammengebracht werden sollen. Es ist wichtig, dass verantwortliche Personen während des Tages vor Ort sind, enn zum Beispiel neue Besucher*innen oder interessierte Menschen kommen.“
Aussage eines Vorstandmitglieds

Beschreibung der Aktivität

Neben spontan und individuell organisierten Festen im Garten während des gesamten Jahresverlaufs, wurde ein monatlicher regelmäßiger Aktionstag eingeführt. Zuerst ‚Aktivitätstag‘ genannt, ist er nun als monatlicher ‚Tag des offenen Gartens ‘ bekannt. Jeden ersten Samstag im Monat (hauptsächlich von März bis November) darf jede interessierte Person in den Garten kommen, bekommt einen Rundgang und kann sich einen Eindruck von den Aktivitäten im Garten machen. In den meisten Fällen ist dieser Tag mit speziellen, wechselnden Aktivitäten verbunden. Beispiele für diese Aktivitäten sind: gemeinsames Kochen, soziale Veranstaltungen/Feste, spirituelle Angebote, kirchliche Messen und Kinderaktivitäten (zum Beispiel Geburtstagsfeiern). Dieser Tag wird auch häufig mit notwendigen Gartenaufgaben verknüpft, wie zum Beispiel das Erstellen eines Pflanzbeetes oder dem Bau eines Schuppens Unterkunft oder anderen Einrichtungen, zu denen jeder Gast und alle Gartennutzer*innen eingeladen sind. Je nach Saison, Wetter oder Aktivität sind zwischen zehn und 40 Besucher*innen zu verschiedenen Zeitpunkten während des Tages im Garten anzutreffen. Für jede monatliche Veranstaltung ist mindestens ein Vorstandsmitglied für die Organisation und Durchführung verantwortlich. Ein Kriterium für die Auswahl des Themas für die Veranstaltung ist, dass es einen multikulturellen Aspekt für diesen Tag gibt. Menschen jeglicher Herkunft und Glaubensrichtungen sollen ermutigt werden an diesem Tag teilzunehmen und sich gegenseitig kennenzulernen. Es ist kein Muss, dass es an diesem Tag eine spezielle Aktivität gibt. Wenn kein Thema gefunden wurde, wird der Garten trotzdem für Besucher*innen und die Gemeinschaft offen sein.

Notwendige Kompetenzen und erforderliche Ausbildung

Als diese regelmäßige Veranstaltung vor einigen Jahren das erste Mal stattfand, war das verantwortliche Vorstandsmitglied die treibende Kraft für die Initiierung und die Einführung der individuellen Themen des Tages. Mittlerweile werden alle Vorstandsmitglieder mit in den Vorschlags- und Entscheidungsprozess für die Aktivität, sowie auch bei den wechselnden Themen beim Tag des offenen Gartens, einbezogen. Die Vorstandmitglieder, die ein Thema oder eine Aktivität vorgeschlagen haben, sind die verantwortlichen Personen für den besagten Tag. Sie werden natürlich von anderen Mitorganisator*innen unterstützt. Deswegen werden bestimmte Fertigkeiten in den Bereichen Koordination, Materialbeschaffung und Kommunikation von den Initiator*innen und Unterstützer*innen der Aktivität verlangt. Für technisch anspruchsvolle Aufgaben wie die Arbeit mit den Beeten der Permakultur oder das „kulturelle“ Kochen oder gemeinsame Ernte- oder Gärtneraktivitäten, werden bestimmte Kompetenzen in diesen Bereichen benötigt und oft durch zusätzliche Hilfe von außen bewältigt (Expert*innen, Seminarleitung).

Schritte zur Umsetzung der Aktivität

Vorschläge für den ‚Tag des offenen Gartens‘ werden in der Vorstandssitzung gemacht, abhängig von individuellen Ideen oder konkreten Arbeitsaufgaben. Spezielle Anforderungen können zum Beispiel sein: die Vorbereitung der Pflanzbeete im Frühling, das Aufbringen von Erde im Permakultur-Garten oder neue Migrant*innen Willkommen heißen und in Empfang nehmen.

Dann bestimmt der Vorstand die Aktivität des Tages sowie die verantwortlichen Personen. Personal und Material werden von der Initiatorin oder dem Initiator geplant und beschafft, dieser kümmert sich auch (falls nötig) um externe Expert*innen. Für Aktivitäten mit einem multikulturellen Hintergrund (zum Beispiel Kochen, Zeremonien, Musik-Festivals) werden Migrant*innen des Bezirks mit einbezogen, die schon in der Planungsphase aktiv beteiligt waren. Sie tragen zum Gelingen bei, indem sie die Erfahrung und das Wissen ihres Heimatlandes mit einbringen (zum Beispiel der Gebrauch von Zutaten beim Kochen, Volkslieder).

Vielfältige Informationskanäle der Kirche und des Gartennetzwerks werden benutzt, um die Veranstaltung bekannt zu machen. Mittels des Schneeballsystems wird sie verbreitet. Gartennutzer*innen sind eingeladen zu helfen und Ideen vorzubringen (zum Beispiel bestimmte Speisen für das Kochevent). Die ansässige Gemeinde wird mit Hilfe des Kirchenblättchens eingeladen. Weitere Interessierte und andere Gruppen können auch eingeladen werden (zum Beispiel Gärtnereivereine für Aktivitäten in der Permakultur).

Organisation des Tages:
- Sicherstellen, dass mindestens die verantwortliche Person anwesend ist und den Tagesverlauf koordiniert.
- Versuchen, so viele Personen wie möglich für die Organisation im Vorfeld und auch die Ausführung am Tag selbst im Voraus zu gewinnen.
- Die Aufgaben so einfach wie möglich gestalten, so dass alle Beteiligten die Möglichkeit haben, an der Veranstaltung teilzunehmen oder zu helfen, ungeachtet ihrer Herkunft, physischer Einschränkungen oder des Alters.

Benötigtes Material und Methoden

Infrastruktur:
Es gibt keine Obergrenze für die Anzahl der Teilnehmer*innen an dieser Aktivität. Der notwendige Platzi ist abhängig von der Art des thematischen Rahmens, der für alle Aktivitäten ausgesucht wurde. In den meisten Fällen bietet der große Garten an sich mehr als genug Platz.

Material und Personal:
Je nach Aktivität kann der Aufwand für Organisation und Vorbereitung stark variieren.

Zeit/Arbeitsaufwand:
Je nach Aktivität kann der Zeit- und Arbeitsaufwand für Organisation und Vorbereitung stark variieren. Wenn zum Beispiel aufwendigere Bodenarbeiten im Permakulturgarten durchgeführt oder neue Bereiche erschlossen werden, dann werde viele Helfer*innen und eine spezielle Logistik des Materials benötigt. Für andere Themenbereiche, wie zusammen kochen, kann jede*r Besucher*in oder Teilnehmer*in für sich selbst entscheiden, inwieweit sie mitmachen wollen. Von externen Expert*innen geleitete Aktivitäten reduzieren den Aufwand der Vorbereitungen für den Tag.

Kosten:
Je nach Aktivität können die Kosten stark variieren. Meistens sind die Kosten für benötigte Materialien die einzige Ausgabe (zum Beispiel Gartengeräte, zusätzliche Kochzutaten etc.).

Lernergebnisse für die Gärtner*innen

Die verantwortliche Person wird ‚Expert*in für einen Tag‘. Sie lernt, dass ihre Gedanken und ihre Initiative von Besucher*innen und Gartennutzer*innen wertgeschätzt werden. Die Integration von Migrant*innen und Geflüchteten im Garten ist oft auch eine sehr wertvolle Erfahrung.. Wegen der variierenden Themen und Aktivitäten erhalten alle teilnehmenden Personen kontinuierlich neue Fähigkeiten (zum Beispiel Kochen, Gärtnern). Zusätzlich zum erhaltenen Spezialwissen (zum Beispiel wie Gemüse produziert wird, bautechnische Maßnahmen, ausländische Küche), kann man erlernen, wie man offen mit anderen Menschen umgeht, christliche Werte und den Vorteil innerer Ruhe spiritueller Zusammenkünfte.

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