Orientalisches Frühstück

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Das Angebot eines Frühstücks im Garten öffnet den Garten für die gesamte Gemeinschaft . Es schafft Verbindungen zwischen Migrant*innen und anderen Menschen in einem professionellen und praktikablen Rahmen.

Beschreibung der Aktivität

Das orientalische Frühstück ist eine regelmäßige Veranstaltung bei der die Gärtner*innen Einheimische und Gartenfreund*innen zu einem köstlichen orientalischen Brunch in den Garten einladen. Es findet jeden Samstag statt, in der kalten Jahreszeit etwas weniger regelmäßig in einem befreundeten Café in Wien. Das Frühstück wird von Migrant*innen durchgeführt, die für ihre Arbeit bezahlt werden. Die Teilnahme erfolgt auf Spendenbasis, so ist es auch für Migrant*innen zugänglich.

Mit dieser Aktivität zu beginnen war ein großer Schritt für das Projekt. Über das Thema Essen und Esskultur kann der Kontakt zu Einheimischen aufgebaut werden, zugleich werden die Migrant*innen über die Arbeit innerhalb eines Teams mit verschiedenen Verantwortungsbereichen gestärkt.

Die Aktivität begann sehr klein und zog nach einer guten Werbekampagne schnell jeden Samstag 50 bis 80 Gäste an. Neben dem Frühstück mit Familie und Freund*innen oder dem Feiern des eigenen Geburtstags im Garten kann nach dem Frühstück auch frisches Gemüse an einem Stand gekauft werden.

Notwendige Kompetenzen und erforderliche Ausbildung

Da die übergeordnete Devise im Garten der Begegnung ‘Lernen durch Tun’ ist, ist der generelle Rat: zu schauen was andere Projekte machen und dann einfach loszulegen. Aus Sicht der Initiator*innen können „bottom up“ initiierte Projekte nicht bis ins letzte Detail geplant werden. Es ist eher wie das Organisieren einer Geburtstagsfeier für eine Freundin, wenn man die einzelnen Leute fragt, was jede*r mitbringen könnte. Flexibilität und dem Impuls zu folgen werden als sehr wichtige Faktoren angesehen. Einfache Erfolgserlebnisse, wie viele Besucher*innen im Garten zu haben, sind wichtig um die Motivation aufrechtzuerhalten.

Andererseits wurde erwähnt, dass es ein großer Vorteil für das sichere Durchführen des Frühstücks war, Migrant*innen an Bord zu haben, die es gewohnt sind, Geschäfte zu führen und Aktivitäten zu organisieren.

Schritte zur Umsetzung der Aktivität

Die Fähigkeiten der Menschen verstehen: Wen haben wir im Team? Wer hat spezielle Fähigkeiten und möchte sie nutzen? Beispielsweise gab es einen Bäcker, eine Person, die gern Tee serviert, Leute, die gern Kundenkontakt haben, etc.

Ein Treffen organisieren und die erste Veranstaltung unter Nutzung der Fähigkeiten der Beteiligten planen

Die Veranstaltung bewerben (z.B. auf Facebook oder über die Gemeinde)

Soweit möglich, das Gemüse aus dem Garten nutzen

Aus jeder Veranstaltung lernen

Benötigtes Material und Methoden

Infrastruktur:
- Platz für das Frühstück (ein Garten, ein Innenraum)
- eine kleine Küche
- Geschirr
- Besteck
- Stromanschluss
- Wasser
- Einzug Tische, Stühle (zu Beginn gab es einen Tisch, für jede Durchführung wurde ein weiterer gebaut)

Zeit/Arbeitsaufwand:
- Essen/ Zutaten (abhängig von den Gerichten)
- Tee/ Kaffee
- Koordinator*in
- Mitarbeiter*innen für die einzelnen Aufgaben (Kochen, Servieren, etc.)

Kosten: Zwei Tage pro Veranstaltung
- Ein Tag für die Vorbereitung des Essens.
- Ein Tag für die Durchführung und Aufräumarbeiten
- Einige Stunden für die Entwicklung der Werbung

Kosten:
Hauptsächlich für Nahrungsmittel und das Umsetzen bzw. Anschaffen der benötigten Infrastruktur (Geschirr und Küchenausstattung kaufen, Tische und Stühle organisieren). Die Ausgaben sollten durch die eingenommenen Spenden gedeckt werden.

Lernergebnisse für die Gärtner*innen

Speisen anzubieten hat den Garten für verschiedene Gruppen von Menschen geöffnet. Dies ermöglichte eine bessere Verbindung zur Nachbarschaft und verbesserte die realen Chancen auf eine gute Verbindung zu den Menschen in der Nachbarschaft. Beim Thema Essen stellen sich Fragen nach den Kulturen und den Heimatländern der Migrant*innen, vor allem neigen die Menschen dann dazu, im Garten zu verweilen anstatt einfach nur kurz zu kommen.

Das orientalische Frühstück wurde zu einem wirtschaftlich wichtigen Faktor für das gesamte Projekt, wodurch die Motivation gestärkt wurde, dieses und andere Projekte fortzusetzen.

Einen gastronomischen Service anzubieten ist durch die bürokratischen Hürden recht schwierig. Das Frühstück auf Spendenbasis anzubieten umgeht einige dieser Probleme und bietet dennoch einen realistischen Hintergrund um für zukünftige Jobs zu lernen. Die Gärtner*innen arbeiten in einem Team mit spezifischen Rollen wie Köche*innen, Kellner*innen etc. zusammen. Durch diesen Prozess mussten sie ihre Rollen und die Art und Weise, wie sie als Team zusammenarbeiteten, neu definieren.

Schwierigkeiten das Frühstück in der kalten Jahreszeit fortzuführen entstanden durch fehlende Besucher*innen und den unterschiedlichen Bedürfnissen nach einer Professionalisierung als Team. Einige haben das orientalische Frühstück als eine entspannte Angelegenheit gesehen und zeigten kein großes Engagement für die zu erledigende Arbeit, während andere das Frühstück wie ein Unternehmen führen und es von Veranstaltung zu Veranstaltung verbessern wollten.

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