Einleitung

Global Gardens entstand aus einem früheren Projekt namens Soil and Clay. Die Gruppe arbeitet seit August 2016 an ihrem jetzigen Standort. Soil and Clay erhielt eine Erstfinanzierung um die Integration Geflüchtete*r und Asylbewerbern*innen zu unterstützen und um ihre Integration in die Gemeinschaft zu fördern. Die Gruppe kam sowohl durch die Arbeit im Garten, als auch durch Töpferarbeiten zusammen und stellte gemeinsam ein Sortiment an Geschirr her. Außerdem erhielten die Teilnehmer*innen damals im Rahmen Ihres Engagements im Gemeinschaftsgarten wöchentlich eine Gemüsebox.

Neben einer Kooperation mit dem nahegelegenen Trinity Centre arbeiten Global Gardens auch mit Oasis zusammen. Oasis ist eine lokale Wohltätigkeitsorganisation, die Menschen mit Fluchterfahrung und Asylbewerber*innen bei der Integration in die neue Gemeinschaftsumgebung unterstützt.

Die Gruppe organisiert auch einen monatlichen Dinner-Club, der in einem lokalen Gemeindezentrum stattfindet.

“Wichtig ist der Aufbau von Beziehungen zu ähnlichen Organisationen in der Umgebung, insbesondere zu solchen mit Expertise in der Arbeit mit Migrant*innen. Es sollte sich stärker an den Bedürfnissen von Migrant*innen orientiert werden, um Wege zu finden, sich leichter mit ihnen zu vernetzen. Der Garten sollte mehr sein als nur ein Ort zum Gärtnern. Beziehen Sie Begegnungsmöglichkeiten und andere Aktivitäten mit ein. Überlegen Sie, wie sich die Garteninitiative nachhaltig weiterentwickeln kann, sowohl in finanzieller Hinsicht, als auch in Bezug auf Verantwortung, Führung und Organisation.”

Adresse

Straße: Flaxland Allotment site, Whitchurch Road, Sachville Avenue, Ort: Cardiff

Beschreibung des Gartens

Der interkulturelle Gemeinschaftsgarten befindet sich auf einem Gelände rund zwei km nördlich von der Innenstadt von Cardiff und wurde bis vor kurzem größtenteils von freiwilligen Helfer*innen betrieben. Die Gartenfläche ist ca. 175m² groß und wurde als Gemeinschaftsgarten angelegt, der die soziale und ökologische Vielfalt durch Gärtnern und gemeinsamen Kochen herausstellt, sowie als Ort, an dem man etwas über den biologischen Anbau und die Herstellung von gesunden und nahrhaften Produkten lernen kann. Die Pachtverhältnisse des Gartens werden über einen jährlich zu erneuerndem Pachtvertrag mit der örtlichen Gemeinde geregelt. Die Gärtner*innen bauen, neben einigen Obststräuchern, hauptsächlich Gemüse und Kräuter in Gemeinschaftsbeeten an und nutzen zudem einen Folientunnel und ein Gewächshaus. Zur Zubereitung von heißen Getränken und zum Kochen steht ein Gasherd zur Verfügung. Beim für jede/n Gartenbesucher*in offenen „Dinner-Club“ wird vegetarisches oder veganes Essen angeboten. Bei diesen Veranstaltungen bringen in der Regel die Hälfte der etwa 15-30 Teilnehmer*innen Fluchterfahrung mit.

Im Allgemeinen bereiten die Gartennutzer*innen gerne Speisen aus ihren Heimatländern zu. Einige der bisherigen Gerichte waren z.B. litauische Rote Beete und kurdischer Reis. Es werden für den Dinner-Club zunehmend selbst angebaute Produkte aus dem Gemeinschaftsgarten verwendet. An manchen Abenden finden gleichzeitig Filmvorführungen oder Vorträge statt. Die Garteninitiative hat sich erfolgreich um kleinere finanzielle Zuschüsse bemüht, was es ermöglicht, zusätzliche Aktivitäten wie Handwerker- und Töpferworkshops oder z. B. Vorträge über Heilkräuter und Pilze durchzuführen.

Details zur Initiative

Der Garten entwickelte sich rund um Gartenarbeit und Töpferei stetig weiter. Die Initiator*innen des Gartenprojektes bemühen sich um eine verbesserte Integration der beteiligten Migrant*innen in die Gemeinschaft und stellen die soziale und ökologische Vielfalt des Gartens uns seiner Nutzer*innen in den Mittelpunkt.

Chancen und Möglichkeiten

Die Teilnahme an den Veranstaltungen im Global Garden hat für Menschen mit Fluchterfahrung und Migrant*innen einen zusätzlichen therapeutischen Nutzen. Viele der Gartennutzer*innen haben ihre Englischkenntnisse verbessert, neue Freund*innen gefunden und nicht nur neue Fähigkeiten in der Gartenarbeit erlernt, sondern auch viele ihrer eigenen Vorkenntnisse, wie z.B. das Kochen bestimmter Gerichte weitergegeben. Zwei Teilnehmer*innen zeigten dem Rest der Gruppe sogar die Kunst der Teppichweberei. Die Teilnahme an den Aktivitäten im Global Garden hat vielen Teilnehmer*innen geholfen, neue Kontakte zu knüpfen und neue Freunde*innen zu finden. Die Gruppe als Gesamteinheit hat auch von der Entwicklung profitiert, weil neue Garten- und Kochtechniken gelernt wurden und Barrieren innerhalb der Gemeinschaft und rund um die Wahrnehmung von Migrant*innen abgebaut wurden. Der Gemeinschaftsgarten bietet auch die Möglichkeit, verschiedene Workshops zu initiieren und zu moderieren. So haben einige Teilnehmer*innen bereits Kochworkshops und Workshops für kreatives Schreiben durchgeführt.
Hier zwei Zitate der Teilnehmer*innen des Global Gardens:
“Meine ganze Familie [Anm.: in meinem Heimatland] sind Bauern und haben dort teilweise größere Gartenflächen. Ich komme her um meine Fähigkeiten zu nutzen, und um verschiedene Leute zu treffen und um eine gute Zeit zu haben.”
“Im Garten, mit den vielen natürlichen Produkten und in der Natur fühlt man sich glücklich”.

Herausforderungen und Bedrohungen

Lange Zeit hat es viel Engagement der Initiator*innen des Gartens gebraucht, um Menschen mit Fluchterfahrung und Migrant*innen dazu zu bringen, an Sitzungen teilzunehmen. Ehrenamtliche Unterstützer*innen des Projekts gingen regelmäßig ins nahegelegene Trinity Centre, um dort über die Initiative zu informieren. Die Zusammenarbeit zwischen Trinity und Oasis war entscheidend dafür, dass Migrant*innen mit dem Gemeinschaftsgarten in Kontakt kamen. Mit vielen dieser Teilnehmer*innen wurden schnell Beziehungen aufgebaut, und sie konnten deshalb bei diesem ersten Schritt unterstützt werden.

Auf dem Gartengrundstück befanden sich bisher noch keine Toilette. Aus diesem Grund haben zu Beginn noch nicht sehr viele Frauen teilgenommen. Ein neuer Projektkoordinator hat sich dafür eingesetzt, mehr Frauen zur Teilnahme zu motivieren. Die interviewten Koordinator*innen des Gartens bedauern, dass sie in den Anfangsjahren als sich der Garten entwickelt hatte, nicht mehr Bilder gemacht und die Anfänge dokumentiert wurden. Es hat sich seitdem sehr viel verändert, so dass es für neue Teilnehmer*innen des Gartens schön wäre, zu sehen, wie und von wem der Ort gestaltet wurde.

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