Bepflanzung von Hochbeeten

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Bau von Hochbeeten. Gartenwissen wird geteilt. Gemeinsames pflanzen und ernten. Mehr über das Kultivieren von Pflanzen unter neuen klimatischen Bedingungen lernen.

“Bei der gemeinsamen Arbeit im Garten ist es vorteilhaft, wenn es eine klare Aufteilung der Vorbereitung, Aussaat, Pflege und Ernte einer Kultur gibt. So lassen sich die verschiedenen Kulturabläufe besser erlernen.”

Beschreibung der Aktivität

Bei der gemeinsamen Pflanz- und Pflegearbeit kann Jede*r sein Wissen teilen und etwas beitragen. Etwas zu pflanzen und zu ernten ist für viele Menschen von großer Bedeutung. Die Teilnehmer*innen haben eigene Ideen, was sie anbauen wollen und wofür die Ernte dann verwendet werden soll. Für die Teilnehmer*innen ist es ein Erfolgserlebnis etwas anzubauen und am Ende das Resultat zu sehen und selbst zu nutzen.

Notwendige Kompetenzen und erforderliche Ausbildung

Beim Wohn- und Gartenprojekt gibt es momentan keine ausgebildeten Gärtner*innen, aber die Betreuer*innen verfügen über Wissen und einige Erfahrungen im Gärtnern und dem Anbau von Obst und Gemüse. Gemeinsam mit den Bewohner*innen legen die Mitarbeiter*innen des Wohnprojektes fest, was im Garten angebaut werden soll und was mit der Ernte geschieht. Unter den Bewohner*innen verfügen oftmals diejenigen mit Migrationshintergrund über mehr gärtnerisches Wissen. Diese können dann, gemeinsam mit den Betreuer*innen, den anderen Bewohner*innen die keinerlei Erfahrung haben, die notwendigen Tätigkeiten zeigen.

Schritte zur Umsetzung der Aktivität

Es ist eine genaue Vorplanung erforderlich, um die Gartenflächen möglichst optimal zu nutzen. Zu Jahresbeginn werden die Flächen gemeinsam besichtigt und überlegt, welche Kulturen angebaut und gepflegt werden müssen. Die Betreuer*innen und die Bewohner*innen setzen sich zusammen und erstellen eine Karte, auf der die zu bepflanzenden Flächen verzeichnet sind. Es wird umgegraben und danach werden Paletten- und Hochbeete gebaut oder vorbereitet.

Nach der Festlegung der Flächen wird eine Arbeitsliste erstellt, die zeigt, was getan werden muss und in welcher Reihenfolge. Die Hochbeete werden abgemessen und die Maße schriftlich festgehalten. Die Betreuer*innen und die Bewohner*innen gehen dies gemeinsam durch, um beispielsweise zu entscheiden, wie viel Substrat und Dünger angeschafft werden muss, und welche Werkzeuge wie Spaten, Schaufeln und Rechen benötigt werden.

Danach werden die verschiedenen Standorte für die unterschiedlichen Kulturen nochmals geprüft (Sonne, Schatten?). Durch die genauen Planungsschritte wird die Kulturplanung zu einer praxisnahen Lehreinheit und die teilnehmenden Bewohner*innen können ihre Ideen und Vorstellungen zu jedem Zeitpunkt mit einbringen.

Ab der Erntereife organisieren die Bewohner*innen selbstständig das Ernten von Obst und Gemüse und verwenden die Erzeugnisse entweder direkt selbst zum Kochen oder konservieren es für den Winter. Aus einigen der Pflanzen lässt sich Saatgut gewinnen, welches für das nächste Jahr aufbewahrt wird, um es dann weiter zu verwenden.

Benötigtes Material und Methoden

Infrastruktur:
Die Arbeiten im Garten waren bisher nicht sehr umfangreich. Das liegt daran, dass das Gartenprojekt erst seit zwei Jahren betrieben wird. Die Bewohner*innen haben ab dem ersten Jahr mit dem Bau von Hochbeeten begonnen, in denen dann jedes Jahr angebaut wird. In Zukunft soll auch das Gewächshaus mit alten Fenstern erweitert und weitere Hochbeete gebaut werden.

Material und Personal:
Die bisher vorhandenen Gartengeräte und Werkzeuge sind überwiegend von der Gemeindeverwaltung zur Verfügung gestellt worden. Einiges an Saatgut und Jungpflanzen kam ebenfalls von der Gemeinde, da diese noch vorrätig waren. Wenn Samen und Material gekauft werden müssen, werden diese zusätzlich über den Lieferanten der Gemeinde bezogen.

Zeit/Arbeitsaufwand:
Die Betreuer*innen des Wohnprojektes sind alle in Vollzeit beschäftigt. Somit wird die Arbeitsbelastung, die auch die Aktivität im Garten betrifft, untereinander je nach dem vorhandenen Fachwissen aufgeteilt.

Kosten:
Das Budget für den Garten ist bislang überschaubar und stammt aus dem Gesamtbudget für das Wohnprojekt. Die Kosten für die Vorbereitung und Bepflanzung der Beete und Hochbeete belaufen sich momentan auf ca. 4.500 € im Jahr.

Lernergebnisse für die Gärtner*innen

Die Bewohner*innen mit Migrationshintergrund arbeiten gerne im Garten, denn sie können dort viel über das Gärtnern in Schweden lernen. Meist kommen die Migrant*innen aus südlicheren Ländern und sie müssen erst lernen wie das Gärtnern in einem Land, mit sehr kalten Wintermonaten, funktioniert. Die Teilnehmer*innen am Gartenprojekt erfahren, dass sie hier einer sinnvollen Arbeit nachgehen und können sehen, wie die Pflanzen wachsen und zur Reife kommen.

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