Erlernen der lokalen Sprache mit freiwilligen Helfer*innen.

Beschreibung der Aktivität

Das Sprachcafé im Gesundheitsgarten wurde initiiert, um auch Migrant*innen, die nicht am SFI = (Schwedisches Integrationsprogramm) teilnehmen die Möglichkeit zu bieten, einfacher Schwedisch zu lernen. In Schweden kann es zwischen sechs Monaten und zwei Jahren dauern, bis eine Entscheidung über eine Aufnahme in das SFI gefällt ist. Während dieser Wartezeit haben viele Migrant*innen Schwierigkeiten, Schwedisch mit der Hilfe von Muttersprachler*innen zu lernen. Das Sprachcafé eröffnet neue Möglichkeiten gemeinsam mit Migrant*innen und Ehrenamtlichen Schwedisch zu lernen. Bei gutem Wetter findet das Sprachcafé draußen im Gesundheitsgarten statt. Bei schlechtem Wetter ist es möglich, in das vorhandene Gewächshaus oder die Orangerie auszuweichen. Die ehrenamtlichen Helfer*innen entscheiden gemeinsam mit den Migrant*innen welche Diskussionsthemen behandelt werden sollen. Die Teilnehmer*innen können in kleine Gruppen eingeteilt werden, um sich dann individuell zu unterhalten. Viele der teilnehmenden Migrant*innen besitzen nur geringe sprachliche Vorkenntnisse, andere dagegen verfügen bereits über mehr Erfahrung im Umgang mit der schwedischen Sprache.

Notwendige Kompetenzen und erforderliche Ausbildung

Das Sprachcafé wird von den Organisator*innen und ehrenamtlichen Muttersprachler*innen (von denen einige im beruflichen Leben sogar Lehrer*innen sind) durchgeführt. Manchmal kommen auch offizielle SFI-Lehrer*innen mit ihren Klassen hinzu. Um eine gewisse Gruppendynamik zu erzeugen, diskutieren sie gemeinsam anhand welchen Themas die Sprachübungen durchgeführt werden.

Schritte zur Umsetzung der Aktivität

Das Sprachcafé beginnt damit, dass verschiedene interessierte Organisationen in Kristianstad kontaktiert werden. Einige Beispiele sind einzelne Seniorengruppen oder das örtliche Rote Kreuz, die sich mit ehrenamtlichen Helfer*innen am Projekt beteiligen.

Gemeinsam wird entschieden, an welchen Tagen das Sprachcafé durführbar ist. Ausgehend von den Terminen werden auch Schulen in der Nähe kontaktiert, die SFI-Unterricht anbieten. Dies dient auch dazu herauszufinden, ob an diesen Tagen bereits an anderen Orten ähnliche Veranstaltungen stattfinden. Es werden in der Umgebung mehrere ähnliche Veranstaltungen für Migrant*innen angeboten. Das Sprachcafé soll nicht mit diesen konkurrieren, sondern den Migrant*innen die Möglichkeit bieten, regelmäßig an möglichst vielen Sprachübungen teilnehmen zu können.

Zur Durchführung des Sprachcafés werden auch Materialien von der Homepage der Folkuniversitetet (örtliche Volkshochschule) genutzt.

Das Sprachcafé findet meist wöchentlich statt und dauert in etwa zwei Stunden.

Benötigtes Material und Methoden

Es kommen verschiedene Hilfsmittel zum Einsatz, wie z.B. Lernkarten mit Bildern oder schwedischen Sprichwörtern und Redewendungen, die typisch für die schwedische Kultur sind. Die Teilnehmer*innen diskutieren beispielsweise auch über die im Garten angebauten Pflanzen und wie diese auf Schwedisch ausgesprochen werden. Dazu werden ebenfalls Lernkarten mit darauf abgebildeten Pflanzen verwendet. Um für eine relativ einfache Sprache zu sorgen, werden verschiedene didaktische Methoden angewendet. So können z.B. Kleingruppen gebildet werden, die, um den Lernerfolg zu erhöhen, unterschiedliche Dinge erörtern. Mögliche Themenfelder/Übungen können beispielsweise sein:

  • Der schwedische Alltag
  • Eine Gruppe von Migrant*innen, die erst seit kurzem in Schweden ist und noch über keinerlei Sprachkenntnisse verfügten, stellt sich vor und erzählt von den eigenen Herkunftsländern.
  • Verwenden von einfachen Textübungen wie z.B. Lückentexte, aus einfachen Worten Sätze formulieren.

Infrastruktur:
Bei gutem Wetter kann das Sprachcafé im Gesundheitsgarten durchgeführt werden, bei schlechtem Wetter kann das Gewächshaus oder die Orangerie genutzt werden.

Material und Personal:
Es nehmen in der Regel 20 bis 25 Personen am Sprachcafé teil. Wenn diese in kleinere Gruppen aufgeteilt werden, werden insgesamt etwa vier bis fünf Personen benötigt, die Schwedisch sprechen.

Zeit/Arbeitsaufwand:
Das Sprachcafé findet wöchentlich und jeweils für 2 Stunden statt. Die Vorbereitungen (z.B. das Kopieren und Ausdrucken neuer Lernmaterialien) dauert in etwa eine Stunde.

Kosten:
Die verwendeten Materialien werden von der örtlichen Volkshochschule gesponsert. Es fallen geringe Kosten für den Druck und das Laminieren von Lernkarten an.

Lernergebnisse für die Gärtner*innen

Die Teilnehmer*innen des Sprachcafés haben deutlich gemacht, dass sie von dieser Art der Sprachübung begeistert sind und dass sie sich bereits darauf freuen, im Frühjahr und Sommer wieder das Sprachcafé draußen stattfinden zu lassen.

Wenn die Gruppeneinteilung in der Veranstaltung den Sprachkenntnissen entsprechend vorgenommen wird, macht es den Teilnehmer*innen mehr Spaß und es fällt ihnen leichter ihr Sprachniveau zu verbessern. Die Migrant*innen halten sich gerne im Gesundheitsgarten auf und sie fühlen sich durch die Teilnahme am Sprachcafé dort noch wohler.

Das Sprachcafé wird von den Migrant*innen gerne besucht und die Teilnehmer*innen möchten sich dann gerne auch anderweitig im Gesundheitsgarten engagieren. Einige der Teilnehmer*innen haben in der Vergangenheit bereits wegen eines Praktikums im Gesundheitsgarten angefragt, um dann im Anschluss vielleicht dort weiter arbeiten zu können.

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