Bedrohungen und Herausforderungen
Da am Gesundheitsgarten mehrere Organisationen und Menschen mitwirken wollen, kann es bei der Planung und der Verteilung der Aufgaben zu Problemen kommen. Während der Garten noch in der Bauphase war, gab es vielerlei unterschiedliche Vorstellungen. Um einen gemeinsamen Nenner zu finden und Entscheidungen besser treffen zu können, werden regelmäßig Versammlungen einberufen. Es ist wichtig, dass jede Person, die sich aktiv an den Arbeiten im Garten beteiligt, weiß, was ihre Aufgaben und Verantwortlichkeiten sind. Es ist jedoch ebenso wichtig, dass die Zeiten, in denen andere Gruppen im Garten aktiv sind, respektiert werden. Das Gleiche gilt für die Art und Weise wie diese ihre Aufgaben erledigen.
Die verantwortlichen Koordinator*innen laden die verschiedenen, an einer Teilnahme interessierten Gruppen und Vereine zunächst zu einem ersten Treffen ein, um gemeinsam zu entscheiden, welche Tage und Zeiten jeweils zur Verfügung stehen. Es wird dabei ein Plan erstellt, was gepflanzt werden soll, und besprochen, wer für welche Teile des Gartens die Verantwortung übernimmt. Es wird auch gemeinsam entschieden, wann die jeweiligen Gruppen Besichtigungen durchführen können, wie die Kulturtage geplant werden und wie die Herstellung und der Verkauf von Produkten aus dem Garten (z.B. selbst gemachte Marmelade) organisiert werden können.
Auch im laufenden Betrieb des Gartens wird gemeinschaftlich versucht, auftretende Probleme zu lösen. Dazu werden monatliche Treffen abgehalten an denen jeweils ein/eine von den jeweiligen Gruppen gewählte Vertreter*in teilnimmt. Diese Koordinationsgruppe, umfasst aktuell 120 Personen und stellt eine/einen Vorsitzende*n, einen/eine Schriftführer*in und einen/eine Schatzmeister*in.
Um sicher zu stellen, dass sich alle aktiv an der Pflege des Gartens beteiligen können, wird die Tagesordnung mit den teilnehmenden Gruppen und Vereinen jeweils vor den Treffen abgesprochen. Die Mitglieder der Gruppen stammen aus verschiedensten Kulturen, manche sind schon lange in Schweden, andere wiederum sind Neuankömmlinge. Es nehmen Menschen mit Behinderung teil und ein größerer Teil der Gartennutzer*innen sind Senior*innen. Um die Gruppen zusammen zu bringen, werden Entscheidungen in den im Frühjahr und Sommer stattfinden Veranstaltungen gemeinsam getroffen.
Für im Garten eingesetzten Praktikant*innen ist es eine zusätzliche Herausforderung Migrant*innen zu betreuen. Es müssen vielerlei fachliche Fragen beantworten werden und zusätzlich Hilfe bei der Integration geleistet werden. Dabei geht es oftmals um Fragen zur schwedischen Gesellschaft, zu kulturellen Unterschieden und zum sozialen Zusammenleben in Schweden.
Eine weitere Herausforderung besteht darin, genügend Ehrenamtliche zu finden. Dies ist nötig, da nur wenige Koordinator*innen und Praktikant*innen für die Gartenarbeiten und die Koordination der ehrenamtlichen Gruppen verantwortlich sind. Es besteht ein großer Bedarf an Personal und ehrenamtlichen Helfer*innen. Der Personalmangel kann zu Problemen führen, und manchmal müssen deshalb, die im Garten angebotenen Aktivitäten reduziert werden.